2012comes
  2012 könnte wirklich Apokalyptisch werden
 
Wissenschaftler: Dezember 2012 könnte wirklich apokalyptisch werden
Niki Vogt

Für den bekannten Astronom Professor K. Sundara Raman war die Prophezeiung aus dem Mayakalender für den 21. Dezember 2012 ein reiner Mythos. Nun aber warnt er die Welt, es könnte sehr wohl eine globale Apokalypse stattfinden im Dezember 2012. Der Grund dafür wird seiner Meinung die abnormal hohe Aktivität der Sonne sein.

Das Thema war schon Stoff für einen Kinoschocker. Die Allgemeinheit ließ es sich zwar gerne ein bisschen gruseln, aber bis auf einige Insiderbücher und Websites scheint sich niemand sich mit dem Thema zu befassen. Der deutsche Wissenschaftler Dieter Broers ist einer der wenigen anerkannten Naturwissenschaftler, die den Mut haben, sich des Themas umfassend anzunehmen.

Nun meldet sich auch ein respektierter indischer Kollege zu Wort. Professor Raman, der Leiter des Indischen Institutes für Astrophysik, Kodaikanal, sieht die zu erwartende Aktivitätsspitze unserer Sonne als ein weit unterschätztes Gefahrenpotenzial. Gerade um den 21. Dezember 2012 sei mit massiven Sonnenstürmen zu rechnen. »Der solare Wind, von gigantischen koronalen Masseauswürfen gespeist, wird die Kommunikationsnetzwerke, Stromnetze und die Energieversorgung auf der ganzen Welt verschmoren!«, warnt der Astronom.

Diese Materieexplosionen auf der Sonnenoberfläche prallen auf das irdische Magnetfeld, das sich zurzeit überdies bedenklich abschwächt und auf einen Polsprung hinzuentwickeln scheint. Unser wirksamster Schutzschild gegen die tödlichen Sonnenwinde geht gerade auch noch in die Knie. Daher wird die geballte geladene Teilchenwolke das Erdmagnetfeld heftiger zum Schwanken bringen als bisher. Die geomagnetisch induzierten Ströme könnten ungehindert wüten.

Wenn keine Vorkehrungen getroffen werden, um die Auswirkungen abzufedern, so fürchtet der Professor, werden die Städte, Finanzmärkte und Regierungsstrukturen in ein solches Chaos stürzen, wie die moderne Welt es noch nicht gesehen hat.

»Solarer Wind ist ein Strom geladener Partikel, der aus der Korona um die Sonne herausgeschleudert wird, und das in Überschallgeschwindigkeit – bis zu den äußeren Grenzen der Planeten-Umlaufbahnen«, erklärt Professor Raman. »Während gewaltiger Sonnenstürme wie dem, der der im Dezember 2012 erwartet wird, schleudert die Sonne ungeheure Mengen an elektrifizierten Gas aus. Das kann nicht nur Stromnetze und Datennetze, sondern auch Satelliten, Raumfahrzeuge und Flugzeuge beschädigen.«

Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass ein ähnliches, kleineres Phänomen im März 1989 einen neuntägigen, totalen Stromnetzzusammenbruch in Kanada – in der Provinz Quebec – verursacht hat. Ein anderer Sonnensturm führte im Jahr 2003 zu einem großflächigen Stromausfall in Schweden und ließ Hochspannungstransformatoren in Südafrika durchbrennen. Dadurch waren Teile des Landes monatelang ohne Stromversorgung. Dabei handelte es nur um einen »kleinen« Sonnensturm.

Auch die NASA warnte im August vor einem gefährlichen Sonnensturm, der alle Befürchtungen übertreffen könnte. Bereits in den Jahren 1859 und 1921 seien durch geomagnetische Stürme Telegrafenleitungen völlig außer Funktion gesetzt worden. Bei dem stärksten je gemessenen Sonnensturm 1859 schlugen Funken aus den Leitungen und viele Telegrafenstationen fingen Feuer. Das war seinerzeit nur eine aufgeregte Meldung wert. Da die Menschen aber damals noch nicht immer und überall Strom zum Leben und Arbeiten brauchten, blieb das Naturereignis weitgehend ohne größere Folgen.

Der gegenwärtige Sonnenzyklus sei außergewöhnlich. Nach einer ungewöhnlich langen inaktiven Phase sei nun ein besonders intensives Hoch der Sonnenaktivität zu erwarten. Dieser Zyklus sei der intensivste seit 400 Jahren, stellte die NASA fest. Die Tatsache, dass ein Sonnensturm schon kleinerer Stärke Hochleistungstransformatoren killt, ist ein absolutes Alarmzeichen. Diese Transformatoren sind der neuralgische Punkt der Stromnetze. Der elektrische Impuls verschmilzt die aufgewickelten, isolierten Kupferdrähte zu einem qualmenden Kupfer-Plastikblock. Die Transformatoren können nicht repariert werden.

Und sie sind sehr schwer zu ersetzen. Bis zu 100 Tonnen können diese Herzstücke eines Stromnetzes wiegen. Es dauert auch relativ lange, um sie herzustellen. Sie werden hauptsächlich in Europa und Asien produziert, und müssen aufwendig verschifft werden. Und: zu ihrer Herstellung benötigt man Strom. Zurzeit liegen die Lieferzeiten für solche Riesentrafos bei etwa drei Jahren.

Ohne eine flächendeckende Absicherung der großen und schwer zu ersetzenden Transformatoren kann ein wirklich massiver Sonnensturm auf der sonnenzugewandten Seite der Erde innerhalb kürzester Zeit ein Desaster anrichten. Aufgrund der großen Anzahl beschädigter Transformatoren wäre dann erst nach Jahren das Stromnetz wiederhergestellt. Vorausgesetzt, die sonnenabgewandte Seite der Welt würde sofort die Trafos vom Netz nehmen und alle Systeme herunterfahren, bis die Gefahr – vorerst – vorbei ist. Mit einem einzigen Sonnensturm wird es nämlich nicht getan sein.

Sollten zumindest auf einer Erdhälfte die Stromnetze voraussichtlich vier bis zehn Jahre außer Funktion oder nur bedingt funktionstüchtig sein, lässt sich kaum ausdenken, was das für Auswirkungen auf die Wirtschaft und insbesondere das Leben in den Städten hätte. Fast alle Betriebe sind auf Strom angewiesen. Gibt es den nicht, kann weder ein moderner Bauernhof noch eine Fabrik oder gar ein Krankenhaus funktionieren.

Auch der Sonnenforscher Volker Bothmer, der Europas Weltraumorganisation ESA berät, befürchtet, dass die ungewöhnlich hohe Sonnenaktivität mit ihrem Maximum gegen Ende 2012 dramatische Auswirkungen haben könnte. Allerdings sind seiner Meinung nach die heftigsten Sonnenstürme in der Zeit vor und nach dem absoluten Maximum zu erwarten.

Für Deutschland hat eine überparteiliche Initiative von vier Bundestagsabgeordneten unter Mitwirkung von Katastrophenschützern und Sicherheitsexperten eine Untersuchung angestellt, nach der die beiden größten Bedrohungen eine Seuche und ein Stromausfall wären. Die vorhandenen Notstromaggregate würden nur für zwölf bis 48 Stunden für die wichtigsten Noteinrichtungen Strom liefern. Nachtanken könnte man die dieselbetriebenen Notstromaggregate auch nicht, denn von ca. 1000 Tankstellen verfügen nur sieben oder acht über eine Notstromversorgung, das sind satte 0,75 Prozent. Ohne Notstromversorgung funktionieren aber die Pumpen nicht und der wertvolle Treibstoff liegt unerreichbar in den Tanks.

In skandinavischen Ländern – in der Nähe zum Pol, wo sich die Magnetfeldlinien der Erde fast senkrecht zur Erdoberfläche in den Raum erstrecken und die elektrisch geladenen Teilchen leicht dazwischen zur Erdoberfläche gelangen können – sind die Stromnetze gut geschützt. Hier ist man gewohnt, sich vor Sonnenstürmen in Acht zu nehmen, die sich auch in häufigen Polarlichtern zeigen. Wie Computer gegen Stromspitzen sind die Transformatoren gegen die Sonnenstürme geschützt.

In dem restlichen Europa und in den USA sind die Schutzvorrichtungen aber äußerst dürftig. Ein Vorstoß, die Verwundbarkeit europäischer Stromnetze zu prüfen, stieß auf sehr wenig Gegenliebe vonseiten der Stromversorger wie Vattenfall und RWE. Was aus dem Weltraum komme, sei höhere Gewalt, ließ der Sprecher der RWE-Netzsparte wissen. Vattenfall glaubt sich durch Blitzableiter in den Umspannwerken geschützt. Die Blitzableiter sind allerdings wirkungslos gegen die geomagnetischen Phänomene. Die E.ON-Netz-Sparte meinte amüsiert, für ihre Ingenieure gehörten diese Befürchtungen ins Reich der Esoterik. Dabei gehörte der Transformator, der Ende 2003 wegen eines Sonnensturms über Schweden durchbrannte, zu E.ON.

Die EU lehnte einen Forschungsantrag zu den Auswirkungen eines massiven Sonnensturms auf die Strom- und Datennetze sogar rundweg ab.

Ob tatsächlich eine gefährliche Teilchenwolke auf die Erde zurast, kann nur sicher mittels eines älteren ACE-Satelliten bestätigt werden. Das bedeutet aber, dass die Vorwarnzeit für die Stromnetze auf etwa eine Viertelstunde bis maximal eine Dreiviertelstunde zusammenschrumpft. Ohne Schutzeinrichtungen bliebe nur die Möglichkeit, die Transformatoren schlagartig vom Netz zu nehmen und am besten das ganze Stromnetz herunterzufahren. Für Stunden. Schon das wäre ein mittleres Desaster.

Mit ziemlicher Sicherheit müsste diese Prozedur mehrmals wiederholt werden. Nach Auskunft von Sonnenforscher Bothmer sind große Sonnenstürme bis zu zwei Jahre vor und nach dem Maximum möglich. Nach den unbeeindruckten Statements der großen Stromanbieter steht zu vermuten, dass weder Schutzeinrichtungen installiert, noch wenigstens die Transformatoren vom Netz genommen werden.

 
  Lebendige 2891 Besucher waren hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden